Von Christoph Kölbl
Fürstenstein. Von der Zuschauertribüne aus hat der zweijährige nierenkranke Benny das Benefizturnier beobachtet, das für ihn ausgerichtet wurde und an dem 16 Mannschaften in der Dreifachturnhalle teilnahmen. Veranstalter war die Raiffeisenbank im Landkreis Passau-Nord.

Bei der Spendenübergabe: Benny (vorne, l.) nahm mit seinem Bruder Jonas und den Eltern Thomas (3.v.r.) und Sabine (4.v.r.) Königseder den Scheck von Raiffeisenbank-Vorstand Bernhard Bergmann (v.r.), Bürgermeister Stephan Gawlik, den Organisatoren Philip Vaterl und Patrick Grünberger sowie dem Vertreter des Siegerteams Reinhard Völdl entgegen.                                                                                            

− Foto: Kölbl


Als Benny mit seinen Eltern, Sabine und Thomas Königseder, und seinem zwei Jahre älteren Bruder Jonas unter den Zuschauern sitzt, wirkt er wie ein typischer Zweijähriger. Seine Krankheit sieht man ihm nicht an. Doch sie beherrscht das Leben der Familie, wie Bernhard Bergmann, Vorstand der Raiffeisenbank Passau-Nord eG, weiß. Kurz erzählte er die Leidensgeschichte der aus Stadl bei Waldkirchen kommenden Familie. Eine scheinbar endlose Odyssee von Arzt- und Krankenhausbesuchen begann für den heute Zweijährigen schon vor der Geburt. Komplikationen waren prognostiziert, bei einer Untersuchung am Tag nach der Geburt stellten die Ärzte bei Benny Zysten in den Nieren fest. Es folgten zahlreiche Krankenhausaufenthalte, auch in München. Bei einer Reha auf Usedom wurde noch Bluthochdruck diagnostiziert. Und Benny brauchte eine Magensonde. Die wurde ihm in einer Spezialklinik in Erlangen gelegt. Auch das funktionierte nicht problemlos: Um die Sonde bildete sich sogenanntes wildes Fleisch, das sich bis heute nicht zurückgebildet hat. Bei einer weiteren Untersuchung wurde jetzt auch noch eine Lebensmittelallergie bei dem Zweijährigen festgestellt.
Zu allem Überfluss macht nun das Auto der Familie Probleme, das sie aber braucht, um Benny weiterhin in Erlangen untersuchen und behandeln lassen zu können.
Er wird transplantiert werden müssen – das steht schon fest. Da sich die Königseders derzeit aus eigener Kraft kein anderes Familienauto leisten können, startete die Mutter einen Online-Spendenaufruf auf caremaker.com. Darüber sind
auch die Organisatoren des Raiffeisen-Benefizcups auf die Familie aufmerksam geworden.
Es ist das erste Mal, dass die Bank so ein Turnier veranstaltet. Die Idee dazu kam von den Mitarbeitern Philip Vaterl und Patrick Grünberger, die bereits im Vorjahr mit einer Bank-Mannschaft zu einem Benefizturnier angetreten waren.
„Die vielen Teilnehmer zeigen ,wie groß die Hilfsbereitschaft ist“, freute sich Philip Vaterl. Danach eröffneten die beiden Unparteiischen des Turniers, Bernhard Enzesberger und Helmut Bachhuber, das erste Spiel. Von 9 bis 16 Uhr spielten die 16 Mannschaften für den kranken Benny. Am Ende stand fest: Der Aufwand hat sich gelohnt. Wie Vorstand Bernhard Bergmann im Anschluss an das Turnier verkündete, beläuft sich die Spendensumme auf mindestens 8000 Euro, der endgültige Betrag steht nach der endgültigen Abrechnung im Laufe der Woche fest. Unter Tränen bedankte sich die Mutter bei allen Beteiligten für deren große Hilfsbereitschaft und dieUnterstützung für Benny.
Der Vorstand bedankte sich bei allenMitwirkenden, vor allem den Mannschaften, die durch ihre Teilnahmegebühr von je 300 Euro einen großen Teil zur Spendensumme beitrugen. Weitere Unterstützung kam von der Gemeinde Fürstenstein,
die für das Event kostenlos die Turnhalle zur Verfügung stellte, von der Firma FuPa.net, die bei Planung und Organisation unterstützte, oder vonElmar Hofbauer, Vorstand des Fürstensteiner Sportvereins, der die Turnierleitung übernahm. Außerdem sprach Bernhard Bergmann ein großes Kompliment an die rund 30 Bank-Mitarbeiter aus, die den ganzen Tag mithalfen.
Bürgermeister Stephan Gawlik, der am Abend vorbeikam, dankte den Organisatoren und Teilnehmern:
„Neben den sportlichen Siegern gibt es noch weitere Gewinner: die Hilfsbereitschaft und die Nächstenliebe“, betonte er und wünschte Benny und seiner Familie alles Gute und viel Kraft. Nach der Siegerehrung, die Bernhard Bergmann und die beiden Ideengeber durchführten, übergaben die Verantwortlichen den Spendenscheck an die Familie.

(Quelle: PNP)